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Relevante Rechtsnormen

  • § 123 BGB - Anfechtbarkeit wegen Täuschung oder Drohung

Anfechtung wegen arglistiger Täuschung und widerrechtlicher Drohung

I. Anwendbarkeit

Anwendbar bei Willenserklärungen; analog bei geschäftsähnlichen Handlungen.

II. Anfechtungsgrund

1. Arglistige Täuschung

2. Widerrechtliche Drohung

Eine Drohung ist das vorsätzliche Inaussichtstellen eines zukünftigen Übels, auf dessen Verwirklichung durch entsprechende Handlungen, aber auch Unterlassungen der Drohende Einfluss zu haben vorgibt, um damit auf die Willensentscheidung des Bedrohten einzuwirken, um ihn damit zu einem Rechtsgeschäft zu „bestimmen“. Widerrechtlich ist die Drohung, wenn das angedrohte Verhalten schon für sich allein widerrechtlich ist, wenn der erstrebte Erfolg schon für sich allein widerrechtlich ist oder wenn Mittel und Zweck zwar für sich allein betrachtet nicht widerrechtlich sind, aber ihre Verbindung gegen das Anstandsgefühl aller billig und gerecht Denkenden verstößt.1BGHZ 184, 209 Rn. 33 = NJW 2010, 1364; BGH NJW-RR 1996, 1281 (1282); BGH NJW 2005, 2766 ff.; Brox/Walker, Allgemeiner Teil des BGB, 37. Auflage München 2013, § 19 Rn. 464 ff; MüKoBGB/Armbrüster BGB, 7. Aufl. 2015, § 123 Rn. 97-101.

III. Anfechtungserklärung

Die Anfechtungserklärung gem. § 143 BGB ist eine einseitig empfangsbedürftige Willenserklärung, die erkennen lässt, dass der Anfechtungsberechtigte seine vorangehende Erklärung nicht gelten lassen will. Der ausdrückliche Gebrauch des Wortes "anfechten" ist nicht erforderlich.2Staudinger/Herbert Roth (2015) BGB § 143, Rn. 2; Münchener Kommentar-BGB/Busche, 6. Auflage München 2012, § 143, Rn. 2.; Jauernig/Jauernig, 14. Auflage München 2011 § 143 Rn. 2f; BGHZ 91, 324, 331; OLG München MMR 2003, 274 mit Anm Hoffmann; LG Kiel SchlHA 2004, 308, 309; Pfeifer JuS 2004, 694, 698; BGHZ 91, 324, 331.

IV. Anfechtungsfrist

§ 123: Jahresfrist ab Entdeckung der Täuschung oder Beendigung der Zwangslage; maximal 10 Jahre nach Vorliegen des Anfechtungsgrundes.

V. Kein Ausschluss

VI. Rechtsfolgen

1. Nichtigkeit von Anfang an (ex tunc) gem. § 142 BGB

Ausnahme bei in Vollzug gesetzten Dauerschuldverhältnissen, dann nur ex nunc

2. Schadensersatz gem. § 122 BGB

Quellen:

[1] BGHZ 184, 209 Rn. 33 = NJW 2010, 1364; BGH NJW-RR 1996, 1281 (1282); BGH NJW 2005, 2766 ff.; Brox/Walker, Allgemeiner Teil des BGB, 37. Auflage München 2013, § 19 Rn. 464 ff; MüKoBGB/Armbrüster BGB, 7. Aufl. 2015, § 123 Rn. 97-101.

[2] Staudinger/Herbert Roth (2015) BGB § 143, Rn. 2; Münchener Kommentar-BGB/Busche, 6. Auflage München 2012, § 143, Rn. 2.; Jauernig/Jauernig, 14. Auflage München 2011 § 143 Rn. 2f; BGHZ 91, 324, 331; OLG München MMR 2003, 274 mit Anm Hoffmann; LG Kiel SchlHA 2004, 308, 309; Pfeifer JuS 2004, 694, 698; BGHZ 91, 324, 331.

Weitere Schemata

  • Anfechtung bei falscher Übermittlung
  • Anfechtung beim Eigenschaftsirrtum
  • Anfechtung wegen arglistiger Täuschung und widerrechtlicher Drohung
  • Ansprüche des Dritten gegen den Vertreter ohne Vertretungsmacht
  • Drittschadensliquidation

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