Freitag, 26. Mai 2017

Legal Tech – die digitale Revolution in der juristischen Welt

Der Begriff Legal Tech erobert die Welt der Juristen. Nicht nur Ausbildungs- und Praktikerzeitschriften sind mit diesem Thema gefüllt, auch der Deutsche Anwaltstag in Essen widmet sich ausgiebig dem Bereich.

Das geschieht vergleichsweise spät. Andere Industrien und Branchen beschäftigten sich bereits vor Jahren mit den Potenzialen der Digitalisierung, während Juristen noch darüber gestritten haben, ob ein PDF-Dokument mit digitaler Unterschrift den Schriftformerfordernissen genügt.

Doch jetzt kommt Bewegung in den Markt, denn ein Großteil der (gut bezahlten) Rechtsdienstleistungen bestehen großteils aus standardisierten Prozessen, die mit technologischer Unterstützung leicht skalierbar sind. Und somit erheblich günstiger angeboten werden könnten. Übersetzt bedeutet das, dass ein Kunde langfristig nicht bereit sein wird, für das Verfassen des ewig gleichen Formulartextes horrende Beratungsgebühren oder Stundensätze zu zahlen.

Hier beginnt Legal Tech und hier setzt auch der Elchwinkel an: Vieles können Computer schon lange besser als der Mensch. Nun gilt es, diese Potentiale auch im juristischen Bereich auszureizen.

Doch was genau ist eigentlich Legal Tech?

Grundsätzlich lässt sich Legal Tech als technologiebasierte Vereinfachung der juristischen Arbeitsweise definieren.

Auf der ersten Stufe stehen dabei die grundlegenden Vorteile der Anwendung von Computern und dem Internet. Das sind zum Beispiel Dokumentenablagesystem wie Dropbox oder Google Drive, aber auch Plattformen, die Wissen von überall abrufbar bündeln, also Bücher einscannen und online zur Verfügung stellen.

Auf der zweiten Stufe stehen automatisierte Rechtsdienstleistungen. Das sind Dienstleistungen, die standardisierte Prozesse ersetzen. Es ist also beispielweise nicht mehr der Sachbearbeiter notwendig, der dem Kunden Standardfragen stellt, um seine Fluggastrechte zu prüfen. Das übernimmt stattdessen der Chatbot, der genau dafür programmiert wurde.

Auf der dritten Stufe stehen intelligente Systeme wie smart contracts oder künstliche Intelligenz. Das sind Rechtsdienstleistungen, die nicht bloß einzelne simple Arbeitsschritte übernehmen, sondern intelligent agieren und im Idealfall menschliche Handlungen obsolet machen. Das wäre zum Beispiel der Fall, wenn ein Programm den Menschen befragt und anschließend – wie ein menschlicher Anwalt es könnte – den Mandanten berät.

Gibt es das bereits?

Die erste Stufe gibt es bereits vollumfänglich, wird ständig verbessert und ausgebaut, das beste Beispiel hierfür ist der Elchwinkel, der alle bestehenden Angebote mit einander verbindet und somit verbessert.

Die zweite Stufe ist der Bereich, der gerade erschlossen wird. Hier stehen auch revolutionäre Änderungen durch den Elchwinkel auf der Agenda. Bereits jetzt lässt sich durch unsere intelligenten Verknüpfungen von Gesetzestexten, Schemata und Definitionen die Arbeitszeit deutlich verkürzen. Hinzu kommen die Elchtipps, mit denen ihr euch spielend leicht durch die Normen navigieren könnt.

Die dritte Stufe ist unglaublich schwierig zu erreichen und es wird noch ein wenig dauern, bis ein menschlicher Jurist, selbst bei einfachen Fällen, durch ein wirklich intelligentes Programm ersetzt werden kann. Jedoch nutzen amerikanische Kanzleien bereits jetzt IBM Watson© mit dem Programm ROSS. Dieses Programm soll langfristig wie ein menschlicher Anwalt arbeiten können, ohne jedoch krank zu sein, zu ermüden oder einen schlechten Tag zu haben. Auch hier arbeiten wir vom Elchwinkel schon an innovativen Ansätzen, die die deutsche Juraszene so noch nicht kennt!

Wie kann ich mich als Student wappnen?

Wer jetzt fürchtet, dass er als Jurist bald von Robotern ausgewechselt wird, darf nicht vergessen, dass es noch dauern wird, bis Maschinen den Menschen völlig ersetzen können. Vorsorgen können clevere Juristen hier durch zwei Methoden.

Die erste Methode ist juristische Exzellenz. Künstliche Intelligenz wird anfangs eher repetitive Aufgaben übernehmen. Das bedeutet, dass für die wirklich schwierigen Fragen auch weiterhin menschliche Juristen benötigt werden, zum Beispiel für normative und unbestimmte Rechtsbegriffe oder aber Prozessstrategien.

Die zweite Methode ist etwas allgemeiner: Seid versiert in der Anwendung der bestehenden Technologien. Dass ihr Word, Powerpoint und Excel beherrschen müsst, wurde euch vermutlich bereits in der Schule gesagt. Ihr müsst euch aber auch ein grundlegendes Technikverständnis aneignen, um einen wirklichen Wettbewerbsvorteil zu haben. Nutzt die Semesterferien und schnuppert in ein IT-Startup rein (zum Beispiel beim Elchwinkel!) oder bringt euch selbst ein wenig Programmieren bei. Das wird euch helfen, schneller und effizienter zu arbeiten, als eure Konkurrenten!

Fazit

Die Zukunft bleibt spannend. Um euch dabei zu helfen, möglichst gut auf die Legal Tech Revolution vorbereitet zu sein, werden wir vom Elchwinkel euch regelmäßig über Neuerungen aus der Welt des Legal Tech informieren und euch weitere smarte Anwendungen zur Verfügung stellen!